Die Krise ist nur ein Element einer Illusion
Die Rezession, in die die Welt jetzt fällt, lässt sich nicht mit Naturgesetzen begründen – die Entwicklung, die dahin führt, ist absurd, verrückt, idiotisch und einer mündigen Gesellschaft absolut unwürdig.
Der verheerende Prozess, den man uns „Krise“ zu nennen gelehrt hat, wäre von einem Augenblick zum anderen zu stoppen, der Staat bräuchte nicht einen Cent in die Rettung zu investieren, denn die Krise ist nur ein Element einer großen Illusion.
Eine nahezu perfekte Illusion, die ihre Kraft letztlich nur daraus bezieht, dass sich die große, überwältigende Mehrheit der Täuschung willig hingibt und denkt und handelt, als sei die Illusion real und die Realität gar nicht existent.
Die Botschaft der Matrix-Filme
Die Botschaft der legendären MATRIX-Trilogie – die Filme mag ich allerdings nicht, weil sie zu sehr als pures Action-Spektakel inszeniert wurden – hieß:
Lasst euch nicht einlullen von einer Scheinwelt, die nur existiert, um das Geschäft der totalen Ausbeutung so „human“ wie möglich erscheinen zu lassen und es von den Ausgebeuteten vollkommen unbemerkt betreiben zu können.
Heute sind es nicht „die Maschinen“, die darauf aus sind, Morpheus, Trinity und Neo, also diejenigen, die die Scheinwelt niederreißen und das Licht wieder einschalten wollen, zum Schweigen zu bringen.
Es sind Menschen. Menschen, die sich für Übermenschen halten, Menschen, bei denen statt Herz und Hirn nur noch Profitgier und elitärer Dünkel zu finden sind, Mutationen und Anomalien unserer Art, deren scheinbare Überlegenheit nichts anderes ist, als der aus Rücksichtslosigkeit, Zügellosigkeit und Disziplinlosigkeit gezogene, kurzfristige Vorteil.
Mit diesen schlechten Eigenschaften, die in einer entwickelten Gesellschaft, die sich nicht zur Wehr setzt, Vorteile verschaffen, nicht anders als Dopingmittel im Leistungssport, haben sie Neid erweckt und Nachahmer auf den Plan gerufen und so den Keim der Selbstzerstörung in die Gesellschaft gepflanzt.
Ganze Staaten rauschen in den Bankrott
Die Folgen, die von vielen seit vielen Jahren sehr präzise vorhergesagt wurden, treten jetzt offen zutage.
Rings um uns bricht alles zusammen, ganze Staaten rauschen in den Bankrott, tausende Unternehmen müssen Mitarbeiter entlassen, Banken krachen, die Börsenkurse sind im Keller, niemand hat mehr Geld – ist das nicht die Realität?
Nein. Es ist und bleibt eine Illusion.
So wie die Bilder auf der Leinwand eines Kinos keine Realität sind, selbst dann nicht, wenn es sich um ein 3-D-Kino handelt und alle Kinobesucher die dazu passenden rot-blauen Brillen tragen, und sich unwillkürlich ducken, wenn der Tiefflieger aus dem Projektor scheinbar direkt über die Köpfe hinwegdonnert, so ist die Krise nur eine heimtückische Projektion, deren Bilder uns aus allen Medien entgegenspringen, eine Projektion, die uns zwingt, in Deckung zu gehen, die uns glauben macht, wir Bürger und Steuerzahler müssten jetzt in heroischer Manier neue Milliardenschulden schultern, um das Vaterland zu retten und die Krise zu bremsen, zu mildern, wenn sie schon nicht aufzuhalten ist.
Wer schaltet das Licht ein?
Dabei müsste nur jemand den Film anhalten und das Licht einschalten…
Kaum ist das Licht an, schon ist der bedrohliche Tiefflieger verschwunden. Es gibt nur noch den Kinosaal, die Besucher, auf ihren Klappsitzen – und den feinen, unausrottbaren Geruch von Popcorn und menschlichen Ausdünstungen. Lassen Sie uns ganz bewusst den Film anhalten und das Licht im Krisenkino einschalten.
Was sehen wir dann?
Was sehen wir?
Wir sehen ein Land, dessen Bevölkerung nach wie vor in der Lage ist, mit Hilfe der vorhandenen natürlichen Ressourcen und Produktionseinrichtungen alles zu produzieren, was seine Bürger für den eigenen, gar nicht bescheidenen Bedarf benötigen – und sogar noch sehr viel mehr, denn schließlich waren und sind wir Exportweltmeister, was es uns ermöglicht, notwendige Importe aus der Portokasse zu bezahlen.
Wir sehen ein Land, mit einer hervorragenden Infrastruktur aus Verkehrswegen, Ver- und Entsorgungseinrichtungen, Kommunikationsdiensten, Forschungs- und Bildungseinrichtungen.
Wir sehen ein Land mit einem hochentwickelten medizinischen System, mit Sicherheits und Rettungsdiensten, Polizei und Feuerwehren, wir sehen Felder und Wälder, Gärten und Parks, Häuser, Wohnungen, Schlösser – fast alles in gutem Zustand – von äußeren Zeichen einer Krise keine Spur.
Welches Unheil ist also über uns hereingebrochen?
- Hat es ein zerstörerisches Erdbeben gegeben, das den halben Rheingraben in ein Trümmerfeld verwandelt hat?
- Hat eine verheerende Seuche die Hälfte der Bevölkerung dahingerafft?
- Wurden wir von einem anderen Staat mit Waffengewalt angegriffen?
- Ist das Waldsterben beendet, weil der letzte Baum verendet ist?
- Gab es drei furchtbare Missernten in Folge?
- Sind die schiffbaren Flüsse und Kanäle ausgetrocknet.
- Leiden wir an Energieknappheit, ist die Versorgung mit wichtigen Importgütern unterbrochen?
- Wagt E.On nicht mehr, die turnusmäßige Strompreiserhöhung und Gewinnmehrung durchzudrücken?
- Ist die Bundestagswahl abgesagt, weil die Republik einem Diktator in die Hände gefallen ist?
Was, verdammt noch mal, hindert uns…
Was, verdammt noch mal, hindert uns daran, ganz normal unserer Arbeit nachzugehen, ganz normal unser Geld zu verdienen und es ganz normal wieder zu verkonsumieren?
Wer, verdammt noch mal, zwingt uns…
Wer, verdammt nochmal, zwingt unter diesen Voraussetzungen eine Million Menschen in Kurzarbeit? Wer sorgt dafür, dass die Arbeitslosenzahlen, trotz aller statistischen Tricksereien wieder kräftig steigen? Wer zwingt die Regierung dazu, die Neuverschuldung explosionsartig in die Höhe zu treiben?
Bei Licht betrachtet, gibt es keinen einzigen vernünftigen Grund
Bei Licht betrachtet, gibt es keinen einzigen vernünftigen Grund für all diese Absurditäten. Wir alle erliegen der gleichen, kollektiven Illusion. Wir alle sind gefangen in der gleichen, unwirklichen MATRIX.Wie die Kühe im Stall, die als lebendige Glieder der Milch- und Fleischproduktion zwischen Heuraufe und Melkmaschine angebunden sind, sind wir eingesponnen in ein System, das unsere Geistes- und Körperkräfte einspannt, um das zu erzeugen, was die Volkswirte „Bruttosozialprodukt“ nennen.
Aber nur etwa die Hälfte
des von uns Erzeugten gewährt uns das System über die Zahlung der vereinbarten Bruttolöhne (einschließlich der Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung) für den Selbsterhalt.
Davon dürfen wir die nächste Generation der Werktätigen aufziehen, der abgewirtschafteten Generation das Gnadenbrot gewähren und die Kranken schnell wieder arbeitsfähig machen, damit sie erneut in den Produktionsprozess eingegliedert werden können.
Außerdem sind wir gehalten, die für den Produktionsprozess Unnützen und Überflüssigen, die wir zum Zwecke des Nachfragewachstums in die Arbeitslosigkeit hineingeboren haben, zu alimentieren.
Der Regierungsapparat, den wir uns aus unseren Reihen selbst wählen dürfen, sorgt derweil dafür, dass für die Aufrechterhaltung der Ordnung im Inneren neben tausend Ämtern und Behörden auch ausreichend Polizei und Geheimdienste vorhanden sind, sowie dafür, dass die militärische Potenz des Gebildes, das wir immer noch Volkswirtschaft nennen, stets über die notwendigen Waffen und Soldaten verfügt, um seine Interesse auch nach außen mit Nachdruck vertreten zu können.
Die andere Hälfte verjubeln die Züchter.
Sind wir alle nur blödes Vieh?
Nun erzählen Sie einmal einer Kuh, die im Stall von einer Kuh geboren wurde, deren Mutter, Großmutter, Urgroßmutter ebenfalls im Stall geboren wurden, nachdem der Tierarzt sie mit Samen aus der Zuchtsamenbank künstlich gezeugt hatte, erzählen sie einer solchen Kuh, dass das Gras, das ihr der Bauer, wenn er mit dem stinkenden Traktor durch den Stall fährt, vom Ladewagen vors Maul kippt, unter blauem Himmel auf weiten grünen Wiesen wächst, erklären Sie ihr, dass ihr Euter, dessen Entleerung per Saugpumpe ihr zweimal täglich Erleichterung verschafft, eigentlich die Nahrungsquelle ihrer Kälber sein sollte?
Was würde eine blöde Kuh dazu sagen?
Die blöde Kuh würde fragen:
„Welche Wiesen? Welche Kälber?“, um dann stolz zu erklären: „Es geht mir doch gut. Es ist warm im Stall, es gibt genug Futter, ich werde gemolken, und um die Kälber, die ich laufend zur Welt bringe, muss ich mich nicht sorgen, die Mühe wird mir abgenommen. Ich wüsste wirklich nicht, was ich mir sonst noch wünschen sollte.“
Und wenn man der blöden Kuh erzählte, dass sie lange vor ihrem natürlichen Ende geschlachtet und aufgefressen werden wird, wie die meisten ihrer Kälber – die sie ja nur bekommt, damit die Milch nicht versiegt – schon lange vorher aufgefressen wurden, dass man ihre Haut zu Leder gerben, ihre Hörner und Hufe in den Baumärkten und Gartencentern als Hornspäne zur Düngung von Blumenbeeten verkaufen wird, sie würde es nicht glauben, denn sie glaubt nur, was sie sieht, und gesehen hat sie so etwas noch nie.
Die Kuh weiß es nicht besser – Der Bauer schon
Produziert wird jetzt nur der Rendite wegen
Der Antrieb, für den Bauern, mehr Kühe, Schweine und Hühner zu halten, als er und seine Familie für die eigene Ernährung brauchen, ist weder in seiner besonderen Tierliebe zu suchen, noch in seiner besonderen Menschenliebe, sondern einzig darin, dass er sich vom Verkauf seiner Produkte einen Verdienst verspricht.
Nicht anders ist es, wenn wir, statt von Kühen, Schweinen oder Hühnern zu sprechen, über Abteilungsleiter, Facharbeiter und Hilfskräfte sprechen, die in zweckdienlichen Hallen und Büros eingepfercht, wohlorganisiert zusammenwirken, um Kühlschränke zu montieren oder Tiefkühlpizzas zu erzeugen.
Man sollte meinen, wenn für den Eigentümer mehr herauskommt, als er hineinstecken muss, lohnt es sich für ihn, die Kühlschrankproduktion zu betreiben oder Pizzas garnieren und einfrieren zu lassen.
Dummerweise, das sei hier vorweggenommen, lohnt es sich aber schon dann nicht, Kühlschränke in Deutschland zu produzieren, wenn bei der Kühlschrankproduktion in Tschechien unter dem Strich mehr herauskommt, oder wenn die Rendite, die mit einem gut gemanagten Aktienfonds erzielbar scheint, höher ist, als die Rendite, die sich mit der Produktion von Tiefkühlpizza erzielen lässt.
Unternehmen, die sich nicht ( – oder weniger – als alternative Anlagemöglichkeiten) lohnen, werden geschlossen. Kühe, Schweine und Hühner werden der Notschlachtung zugeführt. Abteilungsleiter, Facharbeiter und Hilfskräfte werden in die Arbeitslosenstatistik überwiesen.
Und dies geschieht ganz unabhängig von der Nachfrage nach Rindfleisch und Milch, nach Kühlschränken und Tiefkühlpizza, weil es eine Illusion ist, zu glauben, Fleisch, Milch, Tiefkühlpizza und Kühlschränke würden erzeugt, um die Ernährung der Mitmenschen sicherzustellen oder – ganz verrückte Idee – um Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen.
Sie werden nur erzeugt, weil es sich rentiert, also nur wenn – und nur so lange, wie – es sich rentiert.
Die blöde Kuh wird das verstehen
Die blöde Kuh im Stall wird das verstehen:
„Ein Unternehmer, der wäre ja blöd“, sagt sie, „wenn er etwas unternimmt, was sich nicht rentiert. Von daher ist es ja nur folgerichtig, dass er meine Milch an die Molkerei und meine Kälber an die Metzgerei verkauft und dass er mich schlachten lässt, wenn ich mich nicht genug rentiere. Ich als Unternehmer würde nicht anders handeln. So ist das Leben.“
Der verständige Mensch fragt sich: „Ist das aber nicht doch die Realität?
Und die Antwort lautet erneut: „Nein. Es ist eine Illusion.“
Halten wir den Film an und schalten das Licht ein
Die Fabrik, in der Kühlschränke produziert wurden, steht noch. Es kostet ein paar Handgriffe, sie in Betrieb zu nehmen.
Die Menschen, die diese Fabrik mit Leben erfüllen könnten, sind alle noch da. Es kostet ein paar Telefonate, sie wieder zur Arbeit zu holen.
Die Nachfrage nach Kühlschränken ist noch lange nicht gesättigt – und wenn alle Beschäftigten – von der Hilfskraft bis zum Direktor – zum gleichen Lohn wie früher arbeiten, dann könnten die Kühlschränke sogar deutlich preiswerter angeboten werden als früher – weil die Notwendigkeit, einen Gewinn für Eigentümer oder Anteilseigner zu erwirtschaften, entfallen ist.
Und weil aus Arbeitslosen (nicht nur in der Kühlschrankfabrik, sondern überall im Lande) wieder Beschäftigte geworden sind, können die produzierten Kühlschränke auch wieder verkauft werden.
Wer hindert uns zu produzieren?
Was also hindert die Belegschaft daran, Kühlschränke zu produzieren?
(Merken Sie sich Ihre Antwort, wir kommen noch darauf zurück.)
Wie also kam die Krise zustande?
Bis hierher haben wir uns nur mit dem „ganz normalen“ Wahnsinn der kapitalistischen Wirtschaftsordnung befasst, die „Krise“ ist noch gar nicht behandelt worden.
Wie also kam die Krise zustande?
Und warum ist auch die Krise nur eine Illusion?
Die Suche nach Geldanlagen, die besser rentieren als Kühlschrankfabriken und die Tiefkühlpizzaerzeugung hat Menschen, klug bis zur Gerissenheit, dazu gebracht, Strategien zu entwickeln, wie man mit der Gier der Gierigen die bestmöglichen Geschäfte machen könnte, um die eigene Hypergier zu befriedigen.
Diese Strategien brachten im Wesentlichen zwei gleichzeitig ablaufende Prozesse in Gang, die sich in ihrer Wirkung gegenseitig verstärkten:
Prozess A)
Die Verbilligung der Produktion durch Personalabbau, Lohnkürzung und Abbau der sozialen Sicherungssysteme
Prozess B)
Die Steigerung der Rendite reiner Finanzanlagen durch rücksichtsloses Wahrnehmen aller sich bietenden Gelegenheiten zur Bereicherung und durch den Einsatz immer gewaltigerer Hebel, um aus relativ kleinen Einsätzen vergleichsweise große Gewinne zu generieren.
Prozess A führte anfänglich noch zu Gewinnsteigerungen, was den Betrieb realwirtschaftlicher Unternehmen rentierlich machte.
Da Personalabbau, Lohnkürzung und Reduzierung der Soziallasten aber unweigerlich zu einem Nachlassen der Binnenkaufkraft in exakt gleichem Umfang führten, musste der Export immer stärker ausgeweitet werden, was es erforderlich machte, die Konkurrenz auf den Weltmärkten noch weiter zu unterbieten und dazu die Produktion durch Personalabbau, Lohnkürzungen und Abbau der sozialen Sicherungssysteme noch weiter zu verbilligen.
Da Prozess A weltweit gestartet wurde, nahm die Kaufkraft der breiten Massen weltweit ab, was den Betrieb realwirtschaftlicher Unternehmen immer wenige lukrativ erscheinen ließ.
Damit wuchs die Nachfrage nach rentierlichen Finanzprodukten, und die wurden geschaffen:
Erst wurden in vollkommen unverantwortlichem Maße Kredite vergeben, aus denen letztlich wieder Kaufkraft für den langsam sterbenden Prozess A generiert wurde, dann wurden diese Kredite in „Wertpapiere“ verwandelt und mit höchsten Renditeversprechen weltweit verkauft.
Die irrwitzige Annahme, die Werte der Immobilien in den USA würden permanent vehement ansteigen, hat irrwitzige Kredite auf Immobilien ermöglicht, die größtenteils direkt in den Konsum geflossen sind.
Die Illusion, ein Haus brächte durch seine reine Anwesenheit, ohne vermietet oder verpachtet zu sein, permanent Geld hervor, das dem Hausbesitzer für seinen Lebensunterhalt zur Verfügung steht, ist geplatzt.
Uneinbringliche Schulden haben keinen Wert
Doch die andere Hälfte der Illusion, dass nämlich alle uneinbringlichen Schulden, die sich weltweit angesammelt haben – und das sind bei weitem nicht nur die Schulden aus der Subprime-Blase – einen Wert hätten, diese andere Hälfte der Illusion hält sich hartnäckig.
Und was sagen die Gläubiger dazu?
Wenn wir bei dieser Szene den Film anhalten und das Licht einschalten, sehen wir eine Horde von wütend tobenden Gläubigern, die nichts in Händen halten als bündelweise wertlose Schuldscheine, für deren Wertlosigkeit sie selbst verantwortlich sind, die aber uneinsichtig laut hinausbrüllen, sie wollten ihr Geld, sofort und vollständig, sonst ließen sie die Welt untergehen.
In einer normalen und geistig gesunden Gesellschaft würde man solche tobsüchtigen Narren in Zwangsjacken stecken und sie lebenslänglich in Sicherungsverwahrung nehmen.
Der Film wird zum surrealen Albtraum
Wir erleben jedoch das Gegenteil.
Weltweit bleibt das Licht aus und der Film, der sich immer mehr zum absolut surrealen Albtraum entwickelt, läuft weiter.
Die Kühlschrankfabrik bleibt geschlossen. Sie ist Eigentum, das zur Erpressung genutzt werden kann, denn unser Eigentumsrecht macht es möglich, die Belegschaft (die das Unternehmen eigentlich geschaffen hat) auszuschließen und damit Arbeit und Lohn ebenso zu verhindern, wie das Entstehen nützlicher Produkte und das Wachsen des allgemeinen Wohlstands.
Statt Eigentum, das ungenutzt bleibt, zu ächten, weil es allen anderen verbietet, vorhandene Ressourcen sinnvoll zu nutzen, versammeln sich die Staatschefs aus aller Welt mit ihren Finanz- und Wirtschaftsministern, um sich im Kollektiv vor der Macht der Illusion zu verneigen, weil sie die Macht der tobenden Männer mit den wertlosen Schuldscheinen und den geschlossenen Fabriken fürchten, und beschließen dann, die Rabauken zu besänftigen, imdem sie ihnen die alten, wertlosen Schuldscheine der zahlungsunfähigen Schuldner für gutes Geld abkaufen.
Geld, das sie nicht haben
Der größte Raubzug in der Geschichte der Menschheit
Und damit sie diesen fragwürdigen Deal trotzdem finanzieren können, verschulden sie sich genau bei denen, die vorgeben, gerettet werden zu müssen, und geben ihnen nicht nur das Geld, sondern neue, staatlich garantierte Schuldscheine dazu.
Das ist so verrückt, dass man verstehen kann, warum viele lieber in der vertrauten Welt der Illusion verharren, als die Realität zur Kenntnis zu nehmen.
Die Realität ist der größte Raubzug in der Geschichte der Menschheit und die Trickbetrüger und Illusionisten schaffen es, die Beraubten davon zu überzeugen, es gäbe keine Alternative; der Weltuntergang sei nur dadurch abzuwenden, dass dem Räuber nicht nur das Diebesgut freiwillig überlassen wird, sondern ihm auch noch ein Schuldschein von gigantischen Ausmaß ausgehändigt wird – als Zukunftssicherung, sozusagen.
Diese Illusion ist so dicht, dass die Ankündigung des Mr. Geithner, er wolle Schulden machen, um Schrottpapiere aufzukaufen, weltweit die Börsenkurse steigen ließ.
Münchhausen, der sich am eigenen Schopf samt Ross aus dem Sumpf gezogen haben will, nennt man bis heute „Lügenbaron“ – eine Finanzpolitik, deren Story die Geschichte des „Hans im Glück“ an Dummheit noch übertrifft, weil sie nämlich mit dem Verlust von Schleifstein und Feldstein nicht endet, sondern eine weitere Episode umfasst, in welcher die Steine einem Scherenschleifer übergeben werden, der sich dafür, dass er die schweren und lästigen Steine an sich nimmt, für sich und alle seine Nachkommen eine sofort beginnende und niemals endende Rentenzahlung zusichern lässt, so dass aus dem ursprünglichen Goldklumpen nicht nur nichts, sondern stattdessen eine „ewige“ Schuld entsteht, eine solche Finanzpolitik hält man für geeignet, die Krise zu beenden.
Irre !
Wenn wir es wagen, aus dieser Illusion aussteigen, und das Land und die Welt zu besehen, wie sie real gestaltet sind, sehen wir – abgesehen von den seit jeher bekannten Verrücktheiten der Menschheit – keinerlei Anlass zu Krisengeschrei, Angst und Wehklagen.
Bei Licht besehen stellen wir fest:
Was uns fehlt, ist nichts als die ausreichende Versorgung mit Zahlungsmitteln
Und dieses Fehlen rührt ausschließlich daher, dass wir in der Illusion gefangen sind, Zahlungsmittel könnten und dürften nur von privaten Banken bereitgestellt werden.
Welch eine Narretei!
Die Kunst, Geld zu schaffen, ist eine Kunst, die jedermann beherrscht
Die Kunst, Geld aus dem Nichts zu schaffen, ist eine Kunst, die im Grunde jedermann beherrscht. Die Kunst, diesem Geld auch einen beständigen Wert zu geben, verlangt jedoch einiges mehr, und daher kommt eigentlich nur der Staat als Idealbesetzung für die Herausgabe und Pflege des Geldes infrage.
Es wäre die Aufgabe der Regierung, dem Versagen des Bankensystems mit einer neuen Staatswährung zu begegnen.
Weder der Euro, noch der Dollar müssten deshalb abgeschafft werden, kein Auslandsguthaben und keine Auslandsschuld in Euro oder Dollar müsste gestrichen werden – es würde vollkommen reichen, im Stile der Währungsreform von 1949 jedem Bürger ein Kopfgeld von – sagen wir – 1.000 Einheiten in der neuen Währung gutzuschreiben, alle laufenden Verträge (Löhne, Versicherungen, Mieten etc.) im Verhältnis 10:1 abzuwerten und alle Bank-Guthaben und Bank-Schulden sowie Banknoten bis zur Höhe von 100.000 Euro pro Person im fixen Verhältnis von 10:1 in die neue Währung zu übertragen und darüber hinausgehende Bank-Guthaben, Bank-Schulden und Banknotenbestände in einem deutlich ungünstigeren Verhältnis abzuwerten.
Das Regelwerk für diese neue Staatswährung müsste so ausgestaltet werden, dass die ausreichende Versorgung der Realwirtschaft mit Zahlungsmitteln stets sichergestellt ist, was sich durch fallweises Einschießen, frischen, unbelasteten, zins- und tilgungsfreien Geldes (wie es das anfängliche Kopfgeld ja auch ist) an jeweils geeigneten Stellen ebenso realisieren ließe, wie die Abschöpfung überflüssiger Zahlungsmittel durch eine zielgerichtete Besteuerung von Vermögen und Geld-Transaktionen.
Wofür sind Exportüberschüsse eigentlich gut?
Dass wir vielleicht aufhören würden, Exportweltmeister zu sein, sollte uns nicht betrüben.
Exportüberschüsse, die niemals durch Importüberschüsse ausgeglichen werden, sind – aus Sicht der Beschäftigten – sinnlos verschenkte Leistungen.
Gewinne machen nur die Eigentümer der exportorientierten Unternehmen.
Dafür zu arbeiten, dafür sollte sich jeder zu schade sein.
Stattdessen für eine Arbeitszeitverkürzung einzutreten, die endlich die Masse der Arbeitslosen von der Straße und allen mehr Freizeit und damit mehr Lebensqualität bringt, wäre die einzig richtige Einstellung. Das ist der Kern.
Ein paar tiefergehende Regularien – sowohl für den Binnemarkt, als auch für den Außenhandel, braucht es natürlich noch. Die im Detail hier auszuführen, würde den Rahmen dieses Aufsatzes sprengen.
Anmerkung der Redaktion
Der obige Text ist die persönliche Meinung des Rheingolders Egon W. Kreutzer. (links im Bild)
Manche glauben, daß es illusorisch ist, davon auszugehen, daß Merkel-Schily-Schäuble Herrn Kreutzers Vorschlag umsetzen werden.
Deswegen haben wir Rheingold. Wenn wir 80 Millionen Bundesbürger uns mit Rheingold ausstatteten, hätten wir 80 Millionen Akzeptanzstellen und ausreichend Liquidität, um uns in Wohlstand zu schwingen.
Ein jeder von uns kann frei entscheiden, welcher Welt er den Vorzug gibt. Wenn er die Geldkrise mit allen ihren Verwerfungen möchte, sollte er ausschließlich Euro akzeptieren.
Wir Rheingolder statten uns jetzt mit Rheingold aus und gehen damit jetzt fröhlich einkaufen. Wer das doof findet, soll ausschließlich Euro verwenden und das Licht wieder löschen.